Philosophischer Flohmarkt

„KRAAHFITI CIRQUE“
alias Kike mit der Schreibmaschine auf dem

PHILOSOPHISCHEN FLOHMARKT
mit Kollektivem Geschichtenschreiben und Zeitgenössischem, veganem Flohzirkus im Aufbau am Samstag, 23.07.2022 im „Falschen Fisch“ in der Ziegrastrasse 1 .


Der Philosophische Flohmarkt war eine Veranstaltung der S27-Kunst und Bildung,
Teil des Kultursommerfestivals Berlin und fand in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin statt. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Hinweis: Mehr zu Fotos unter dem Stern * zwischen den Impressionen und Originaltexten!

Was haben wir gemacht?
KOLLEKTIVES GESCHICHTEN-SCHREIBEN mit Schreibmaschine und Stempeln

In Co-Schriftsteller:innen*schaft konnten Buchstaben, Wörter und Sätze gespendet und fortlaufend zusammen verfasst werden: eine langsame Geschichte mit Stempeln und zwei schnelle Geschichten auf der Schreibmaschine.

Wer glaubt, es waren beim Geschichtsschreiber keine Kinder dabei, nur weil sie bisher nicht auf den Fotos zu sehen sind, irrt:
die Geschichte startet sogar mit einem Kind!
Das erste gespendete Stempel-Wort war „Am“, die nächste Person machte daraus „Amelie“ und ob ihr es glaubt oder nicht, genau dann kam ein Mädchen, das den Namen Amelie trug! Und schrieb natürlich die Geschichte weiter, klar. Nebenan standen zwei weitere Personen und es stellte sich heraus, dass eine davon eine Schwester hat, die ebenfalls Amelie heißt…ihr wisst also auch, von wem die Fortsetzung stammt… so nahm die Geschichte ihren Lauf.
Ich selbst konnte den Überblick nicht behalten: das war genauso unmöglich, wie einen Sack Flöhe zu hüten!

Hier kommen die Ergebnisse, abgetippt von mir, alias KRAAHFITI CIRQUE, mit dem Computer.
Es ist keine komplette Rohfassung, sondern ich habe ein paar kleine Änderungen vorgenommen -zur besseren Verständlichkeit und damit die Geschichte in sich rund ist.
Gleichzeitig habe ich es so nah wie möglich am Original belassen, wie
ich es als Zirkusdirektion vertreten konnte.

WORTAKROBATIK-EHRENWORT!!!

EURE DREI GEMEINSCHAFTSGESCHICHTEN:

LANGSAME GESCHICHTE

Amelie staunt.
Über das Anders-Sein.
Aber manchmal schreit sie laut zum Wind, meist ungehört und ungesehen.
Doch eines Tages schreit der Wind zurück:
„Viele Jahre war Ich Ich viel zu zu still und meine Antwort ist:
Nein, Du bist gut wie Du bist!
Vega, ist ein Stern, dort ist alles Laute still und rund!“
„Steh still“, sagt der Wind, „und lausche dem anderen Sein.
Hörst Du das Rascheln der Blätter?
Halte inne und bewundere die Vollkommenheit der Natur!“


„Es lebe das Künstliche! Viva la Revolution? Es lebe die Kunst“!
sagte der Frosch und sprang mit dem Wind ins grüne Gras.
Er rauschte innbrünstig und
„Quauquququuuqqs!“ und
„?“ und „Cq!“
„Qh“ und „!“und „Oq?“,
„Qn“ und „!“
„????“

„Der Zweifel ist das Rad der Geschichte“ sagte Xiu Po Tao und
fiel vom Fahrrad-so fand die Geschichte ihr Ende.


SCHNELLE GESCHICHTE EINS

An einem regnerischen Samstag Vormittag hatte Karl-Otto eine Idee.
Eine wahnsinnige und zugleich überirdische Idee.
Eine Idee, welche für die Geschichtsbücher gemacht ist.
Dann vergaß er sie, die Idee.
Er wusste nicht einmal mehr, dass da was war, aber die Leute kamen auf ihn zu und riefen:
„Hey, Karto ( so nannten ihn Freunde ), was macht deine Idee?“ und er wusste nicht, was sie meinten und wurde ganz verwirrt.
Schließlich wurde er Tiefseetaucher um wirklich und schlussendlich und endgültig alles zu vergessen. Als er ganz unten aufwachte, da war er ganz erstaunt, denn da gab es noch viele andere Tiefseetaucher-und sogar Taucherinnen.
Da war er also angekommen. Es gab da unten auch Tiefseefische und sogar eine Tiefseekaffemaschine. Diese kam an einer Muschel vorbei sah einen schillernden Fisch, der blubberte „Blub bulb“.
„Diese fantasielosen Menschen, schmeißen einfach ihren Müll ins Meer“-das wollte das Meer nicht mehr hinnehmen und schickte nach dem Göttterboten Hermes. Dieser kam, tauchte ins tiefe Meer und sah die Bescherung. Was er sah, erschreckte ihn: die Menschen in ihrem Wahn saßen unter einem Neonsternenhimmel und hielten sich für Götter ihrer eigenen Schöpfung, die doch nicht ihre war.

Und als Hermes sich so weiter umblickte war er enttäuscht.
Zerstört schien schon alles! Die gesamte Stadt, die einst von der Abendsonne beglückt wurde, erstickt von den neuen, fremden Lichtern, die das Land im giftigen Grünton schimmern ließ. Alles, was aus der Energie der ehemaligen Sonne seine Farbe gewann, wurde alt und grau. Das Licht, das die Natur liebte wurde zu einem nichtsnützigen Licht. Die Erfindung des künstlichen Lichts wurde zum Todesurteil der Natur.

Hermes blickte sich um und war enttäuscht.
Von seinen eigenen Jüngern und erstaunt über das Geschehene. Denn als er das letzte Mal die Erde besuchte mit den Göttern im Bunde und die Leichen des letzten Titanen auf Händen tragend, waren die Menschen jubelnd und mit brennenden Fackeln mit ihnen gezogen. Doch nun waren sie faul und behäbig und ein jeder zog dahin, dass er sich ein Selfie abhole. Und so floh er im Zorn mit einem Fluch auf den Lippen, dass das Meer alle Sünder erdrücke. Da kam der Funke in unseren Karl-Otto zurück, denn die Fantasielosigkeit machte ihn langsam verrückt. So brachte er die Menschheit unwissentlich zu seinem Glück: er schrie es laut hinaus. Dadurch war Hermes so entzückt, dass er ging und nie zurück kam.

Das Problem mit dem Meer haben wir allerdings immer noch…

SCHNELLE GESCHICHTE ZWEI

Dieses Jahr fand seinen Weg durch die Untiefen der Zeit.
„Zeitlos“ und „Schön“, rief der Juli,
„from the outside it s like a summer breeze, from the inside like warm wine in february“.

Als Zeitreisender hatte ich hier einen längeren Aufenthalt eingeplant.
Meine Untersuchungen waren noch nicht abgeschlossen.
„Wo war der verdammte Trickster hinverschwunden?“ Der Götterbote lachte.
Und lachte und lachte mit einer komischen Brille vom Himmel herab.
„Wo ist die….?“ Nach Klärung dieses ersten Problems entschied ich nur noch klein….der…ist leider zu weit….

Nun war einmal ein Land am Anfang der Zeit. In diesem zeitlosen Land gab es leider kein Glück, deshalb zog der König aus um das Glück zu suchen. Nach unendlichen Zeiten kam er zurück und fand sein Land vom Wind zerstört wieder….Conclusion:
Zeit ist endlich. Zeit ist endlich und Glück ist, was man aus dem Leben macht.
Seit Anbeginn der Zeit ist die Liebe das was uns bleibt und erhält.

Yeet Volvo ist ein komischer Onkel…
Wie kannn man die Zeit messen?
Ist die Uhr das richtige Instrument?
Oder brauchen wir was besseres??

Fotos:
Anna Piccoli, S27
Brigitte Kießling/ Fotokraahfiti
Luis Krummenacher, S27
Marla Gaiser, S27

*Zu den Fotos:

Solltest Du Dich auf einem der Bilder wiederfinden und hier gar nicht auftauchen wollen, zögere bitte nicht mir zu schreiben mit der Bitte es zu entfernen!
Ich war bemüht Alle zu fragen, ob sie einverstanden sind, auch damit, dass sie hier sichtbar sein könnten, aber bei dem Trubel ist gut möglich, dass ich übersehen habe, das o.k. von wirklich Allen einzuholen.

Wenn Ihr im Gegenstück selbst auch Fotos von meinem Stand gemacht habt, freu ich mich, wenn Ihr sie mit mir teilt und hoffe von Euch zu hören:

kikerikike@gmx.de